Bewegungsgefühl/Bewegungssicherheit
Das Training der Tiefenwahrnehmung schafft Bewegungssicherheit und entwickelt ein gutes Bewegungsgefühl. Dies führt zu einer besseren Technik. Eigenwahrnehmung und Tiefensensibilität in Muskeln, Gelenken, Sehnen und Haut werden durch Training auf instabilem Untergrund enorm verbessert
Haltungsstabilität
Die Körperhaltung wird stabiler und hilft dem Spieler, Zweikämpfe zu gewinnen und trotz Störaktionen genau zu passen oder auf das Tor zu schiessen. Erfahrene Spieler antizipieren den Körperkontakt und den daraus resultierenden Körperdruck durch einen Gegenspieler und lassen sich nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Hierbei hilft auch der Kraftzuwachs durch eine verbesserte inter- und intramuskuläre Koordination.
Selbstvertrauen
Das Training der Tiefenwahrnehmung fördert das Vertrauen des Spielers zum eigenen Körper und zu den Möglichkeiten, die sein Körper zu den einzelnen Anforderungen des Fußballspiels entwickeln kann. Dies wirkt sich besonders auf das Zweikampfverhalten des Spielers aus.
Geringere Anzahl von Stürzen
Durch das Training der Tiefenwahrnehmung sensibilisiert man das Frühwarnsystem des Körpers. Durch eine rechtzeitige Gegenreaktion wird die Anzahl der Stürze reduziert. Bevor der Verlust des Gleichgewichts einen möglichen Sturz einleitet bzw. verursacht, wird im Körper eine unbewusste Gegenbewegung eingeleitet, die den Sturz verhindern hilft.
Geringeres Verletzungsrisiko
Das Training der Tiefenwahrnehmung verbessert die Knie- und Fussgelenksstabilität. Dies wiederum reduziert das Verletzungsrisiko, damit die Verletzungshäufigkeit und die Schwere einer Verletzung.
Verkürzte Verletzungsdauer
Das Training der Tiefenwahrnehmung verringert die Dauer der Verletzung, der Spieler ist wieder früher im Mannschaftstraining einsetzbar.
Wie funktioniert das Training der Tiefenwahrnehmung und wie kann man sein Gleichgewicht kontrollieren?
Die Tiefenwahrnehmung funktioniert über den Sinn für Bewegungen und Stellung der Gelenke sowie den Sinn für den Spannungszustand in der Muskulatur.
Bewegungssinn
Obwohl der Spieler nicht sieht wie sich sein Bein bewegt, fühlt er den Bewegungsablauf. Der Spieler steuert und dosiert die angestrebte Bewegungsausführung über den Bewegungssinn in den Gelenken.
Stellungssinn
Mit dem Stellungssinn in den Gelenken kontrolliert der Spieler zum Beispiel die Fixierung des Fussgelenks beim Schuss. Er spürt seine Fusshaltung und kontrolliert seine Schusstechnik, ohne auf die Füsse zu sehen. Mit diesem Sinn lässt sich auch die Körperposition im Raum wahrnehmen und kontrollieren.
Kraftsinn
Rückmeldungen über den Spannungszustand der Muskulatur und die Spannungsverhältnisse im Körper runden den Sinn für Bewegung der Gliedmassen und für die Körperhaltung ab.
Die 12 wichtigsten Regeln beim Training der Tiefenwahrnehmung
1. Bewegungsausführung möglichst barfuss oder auf Socken
2. Vorbereitung durch einleitende Fussgymnastik
3. Schrittweises Heranführen (auf festem Untergrund, auf verkleinerter Aktionsfläche, auf labilem Untergrund, ...)
4. Keine Durchführung in ermüdetem Zustand
5. Keine Sprünge zu Beginn des Trainings
6. Anpassung der Trainingsformen an den Trainingszustand und das Leistungsniveau
7. Abwechslungsreiche und anspruchsvolle Aufgaben stellen (Einzel-, Gruppenaufgaben, Spiele, Wettkämpfe)
8. Stetiger Aufgabenwechsel zum statischen und dynamischen Gleichgewicht bzw. zum Objektgleichgewicht
9. Regelmäßige Wiederholungen sind wichtig für den Trainingserfolg
10. Trainingsdauer ca. 20 – 25 Minuten pro Trainingseinheit
11. Allmähliche Steigerung von Belastungsdauer und Wiederholungszahl pro Aufgabenstellung
12. Pausenlänge nach Belastung jeweils ca. eine Minute