GAG-Methode
Leistungsfussball (Junioren-Spitzenfussball)
Die Struktur des wöchentlichen Trainings beinhaltet 5-6 Phasen, von denen 3-4 Phasen zum Hauptteil gehören:
- Einlaufen/Beginn (Einstimmen, EL) 15-20’
- Spezifische Arbeit (A)15-30’
- Arbeit mit oder ohne Ball
- Spielform oder Übung
- Technische oder technisch/taktische Übungen (GA/A) 15-20’
- Spielformen (G) 15-20’
- reduziertes Feld (mit oder ohne Ball)
- Spiel nach Thema, mit Auflagen
- Spiel (G) 20-30’
- wettkampfnah
- mit Torhüter
- veränderliche Feldgrösse, je nach Tag der Einheit (freies Spiel)
- Auslaufen (AL) je nach Inhalt
- Laufen
- Beweglichkeit / Kräftigung
- Atmung / Entspannung
- anderes (z.B. Penaltyschiessen)
Die empfohlene Trainingsdauer (80' - 90’) beginnt mit dem Einlaufen und endet mit der dritten oder vierten Phase des Hauptteils. Das Auslaufen wird zeitlich nicht berücksichtigt, angesichts der verschiedenen Bedürfnisse am Ende der Einheit.
- Man kann sagen, dass die jungen Spieler während einer Trainingseinheit eine durchschnittliche Arbeitsbelastung haben, gleichbedeutend mit 80-85% der Belastung in einem Spiel. Berücksichtigt man die Änderungen von Spiel zu Spiel, kann man festhalten, dass eine Trainingseinheit etwa 70-75’ einer effektiven Arbeit darstellt. Die Differenz zur empfohlenen Trainingsdauer (Beispiel 80-90’) wird mit den Erholungspausen, den notwendigen Erklärungen, den Korrekturen und mit Organisationszeit ausgeglichen.
- Die Intensität der Arbeit (Übungen, Spielformen der Einheit) hängen von den Zielen des Trainings, des Wochentages und der gewählten Form ab. Die intensivsten Übungen (ausgenommen die intensiven Ausdauerformen ohne Ball) bleiben die Spielformen und die Spiele, wo der Trainer den Akzent auf einen (hohen) Spielrhythmus legt. Die Schnelligkeitseinheit [ohne Ball, separate Form, um sich besser auf Technik und Athletik zu konzentrieren, oder fortgeschritten mit Ball (integriert)] kann eine grosse Intensität erreichen. Dennoch beeinflusst die Dauer dieser Arbeit (zwischen 20’-30’) die allgemeine Intensität der Einheit im Bereich des Herzkreislaufes nicht; die Arbeitsbelastung liegt vor allem im Bereich des Neuromuskulären. Die Trainingseinheit kann, trotz einer grossen Arbeit in der maximalen Schnelligkeit, eine mittlere Trainingsintensität erreichen. Dies soll, je nach den Trainingsthemen, nach dem Schnelligkeitstraining stattfinden. (Quelle: Dr. F. La Gall)
- Je nach Trainingstag kann die Einheit 4 Phasen enthalten; ein Thema kann 30’-40’ in Anspruch nehmen, wie zum Beispiel eine Spielform mit technischer Arbeit vor dem Tor (GAG-Methode).
- Die Gesamtdauer des Trainings richtet sich nach dem Wochentag, den Trainingszielen und dem physischen und mentalen Zustand der Spieler, allerdings mit einem Minimum von 90’ und einem Maximum von 120’.
Hinweis: Bei einem Schnelligkeitstraining oder einer anderen anaeroben Arbeit ist es wichtig, genügend Erholungszeit zu geben. - Die spezifische Einheit oder das Blocktraining, wie aber auch das Regenerationstraining (Einheit -2), haben eine Maximaldauer von 60-70’.
- Um mit intermittierenden Phasen einen spielnahen Rhythmus aufrecht zu erhalten, ist die Intensität der Arbeiten bei den unterschiedlichen Lektionsteilen einer Einheit zu variieren.
Quelle: Leitfaden Préformation 2010, SFV
Breitenfussball
Eine Trainingseinheit im Juniorenfussball ist hingegen in fünf Teile gegliedert:
- Einstimmen
- Spiel 1 (G)
- Üben (A)
- Spiel 2 (G)
- Ausklingen
Wer das Training so aufbaut, trainiert nach der GAG-Methode (Global-Analytik-Global). Mit Global (Ganzheit) wird das Spiel (Grundlage ist der Trainingsschwerpunkt; Spielerlebnis) bezeichnet; mit Analytik (Analyse) den Übungsteil (Schwerpunkt in verschiedenen Variationen). Eingerahmt wird das zentrale Teil "Spielen-Üben-Spielen" vom Einstimmen, das die Lektion eröffnet, und vom Ausklingen, das sie abschliesst. Damit erhält die Trainingseinheit einen Rhythmus, der dem Bedürfnis der Kinder nach Abwechslung und Vielfalt gerecht wird.
Quelle: SFV
Methodische Hinweise zu Lehr- und Lernprozesse im Fussball
Training mit dem Kernziel der sportlichen Leistungsentwicklung beinhaltet in seinem Umfang auch pädagogisch-psychologische und soziale Komponenten. Ebenso wie bei den motorischen Grundlagen müssen diese persönlichkeitsprägenden Leistungskomponenten so früh wie möglich "trainiert" und gefördert werden.
Lehr- und Lernphasen
Die Modelle der Lehr- und Lernphasen weisen in der Mehrzahl einen drei- oder vierstufigen hierarchischen Aufbau auf. Jede der Phasen ist durch typische Merkmale charakterisiert. Die Übergänge von einer Phase zur anderen sind fliessend.
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